Der Wald von La Robertsau-La Wantzenau
Ein Wald, der durch den Menschen, den Ill und den Rhein geprägt wurde.
Aufgrund der Regulierung des Rheins einerseits und der Forstwirtschaft andererseits haben die Waldgebiete am Stadtrand tief greifende Beeinträchtigungen erlitten. Dieser Wald wird seit den 1980er-Jahren nicht mehr bewirtschaftet.
Heute ist der Wald von La Robertsau – La Wantzenau das Vermächtnis der früheren Forstwirtschaft und des begradigten Rheins. Seine Lebensräume können in Abhängigkeit von ihrer Lage zum Hochwasserdeich unterschieden werden.
Bis zum Ende der 1960er-Jahre wurden die Wälder östlich der Allée de la Digue noch regelmäßig vom Rhein überschwemmt. Das heißt, bevor der Deich des Elsass-Kanals gebaut wurde. Heutzutage kann man hier drei dynamische Stadien beobachten, die typisch für den Rheinauwald sind:
- Hartholzauenwälder mit Eichen und Ulmen. Nomenklatur Natura 2000: 91F0 Mischwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia, die an große Flüsse angrenzen (Ulmenion minoris);
- Den Eichen-Hainbuchen-Lindenwald, der den intermediären Auwald kennzeichnet. Nomenklatur Natura 2000: 91F0 (9170) Stieleichenwälder – Lindenwälder (Lindenwälder mit Carex alba auf den konsolidierten Rheinterrassen, Querco-Ulmetium von Issler oder Carici-Tilietum von Muller und Görs);
- Den Weiden-Pappelwald, der das Pionierstadium des Weichholzwaldes kennzeichnet. Nomenklatur Natura 2000: 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae).
Die bewaldeten Gebiete westlich der Allée de la Digue werden zwar stark vom Ill beeinflusst, sind aber auch durch die Eindämmung belastet (keine Überschwemmungen durch den Rhein seit 150 Jahren). Es handelt sich dadurch um einen intermediären Waldtypus zwischen dem rheinischen Hartholzwald und den typischen Auenwäldern an der Flussaue des Ill. Man findet hier die zwei Lebensräume 91F0 und 91F0 (9170) nebeneinander.