Der Wald des Naturschutzgebiets Neuhof-Illkirch

Die Entwicklung der Natur unter der Lupe…

Das Naturschutzgebiet von Neuhof-Illkirch ist zu fast 95 % (890 ha) von Wald bedeckt. Der Wald auf den Ländereien der Stadt Straßburg wird seit den 1980er-Jahren nicht mehr für die Holzgewinnung bewirtschaftet, derjenige auf dem Gebiet der Stadt Illkirch-Graffenstaden seit den 2000er-Jahren. Das Waldgebiet auf den staatlichen Ländereien, die dem Verteidigungsministerium zugeteilt wurden, wird seit mindestens 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet.

Neben dem Verlust der Auenwald-Funktionsweise hat die Forstwirtschaft den ursprünglichen Wald als Lebensraum im Naturschutzgebiet ebenfalls auf sehr unterschiedliche Weise verändert. So wurden nicht heimische Arten eingeführt, entweder zur Holzgewinnung, aus dekorativen Gründen oder sogar, um Erfahrungen zu sammeln, inwieweit sich bestimmte Arten im Umfeld des Rheins anpassen würden. Der Wald von Neuhof-Illkirch ist daher weit davon entfernt, ein Primärwald zu sein. Trotzdem gibt es hier drei Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse :

  • Den Eichen-Ulmenwald, der den Hartholzauenwald kennzeichnet. Nomenklatur Natura 2000: 91F0 Mischwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia, die an große Flüsse angrenzen (Ulmenion minoris);
  • Den Eichen-Hainbuchen-Lindenwald, der den intermediären Auenwald kennzeichnet. Nomenklatur Natura 2000: 91F0 (9170) Stieleichenwälder – Lindenwälder (Lindenwälder mit Carex alba auf den konsolidierten Rheinterrassen, Querco-Ulmetium von Issler oder Carici-Tilietum von Muller und Görs),
  • Einen kleinen Waldabschnitt, der als eine Form des Feuchtwaldes mit Weichhölzern beschrieben wird. Nomenklatur Natura 2000: 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)

Durch eingerichtete Dauerbeobachtungsflächen wird die Entwicklung dieser Lebensräume derzeit überwacht. Diese Beobachtungen ermöglichen alle zehn Jahre eine neue Bestandsaufnahme der Gehölze am Standort.

Im Waldgebiet von Neuhof-Illkirch wurden 83 verschiedene Baum- und Straucharten erfasst.