Die offenen Lebensräume im Naturschutzgebiet Illkirch-Neuhof

Die kleinen Inseln mit Wiesen als Lebensräumen sind überall im Waldgebiet verstreut: von Le Heyssel über winzige Lichtungen bis hin zu den Wiesen von La Faisanderie

Obwohl das Naturschutzgebiet Illkirch-Neuhof vorrangig bewaldet ist, finden sich dort trotzdem einige Graslandschaften. Mit Ausnahme des Gebiets von Le Heyssel im äußersten Süden entsprechen diese Lebensräume kleinen, voneinander abgetrennten Einheiten unter dem Blätterdach.

Die Wiese von Le Heyssel ist die größte im Naturschutzgebiet (11,6 ha). Mit Blick auf die dort anzutreffenden Naturräume ist sie zu einem echten Schmuckstück avanciert. Sie befindet sich auf dem Boden der Gemeinde Illkirch-Graffenstaden und ist Eigentum des Departementrats Bas-Rhin, der die Verwaltung für das Gebiet dem Conservatoire des sites alsaciens übertragen hat. Die ökologische Bestimmung dieses Standorts erfolgte vor der Klassifizierung als Naturschutzgebiet. Sie war das Ergebnis von Kompensationsmaßnahmen eines Straßenbauprojektes. Ein Teil der Fläche entspricht ehemaligen Maisfeldern, die 1998 in eine Wiese umgewandelt wurden.

Aufgrund ihrer abgelegenen Lage innerhalb des Waldgebiets und ihrer geringen Fläche bilden die anderen Wiesen vor Ort weniger üppige Lebensräume hinsichtlich der Artenvielfalt. Sie sind jedoch genauso interessant im Hinblick auf das Mosaik an Lebensräumen, die es im Naturschutzgebiet gibt.

Innerhalb des Naturschutzgebiets konnten vier Arten von Lebensräumen identifiziert werden :

  • subatlantische Kalk-Halbtrockenrasen
  • mitteleuropäische Flachland-Mähwiesen (xeromesophil)
  • atlantische und subatlantische Feuchtwiesen
  • anthropogene Krautvegetation.

Ihre Erhaltung ist eine große Herausforderung für das Naturschutzgebiet, denn sie diversifizieren die Biotope und beherbergen beeindruckende Pflanzen. Die Managementpraxis zielt darauf ab, ihre Stilllegung zu verhindern, die Ausbreitung gebietsfremder invasiver Arten[1] zu bekämpfen und die heimische Flora und Fauna zu erhalten.

Einige dieser Gebiete entsprechen natürlichen Lebensräumen von europäischem Interesse, was die Zugehörigkeit des Schutzgebiets zum Netzwerk Natura 2000 rechtfertigt.

Nach der Natura 2000 Nomenklatur sind diese Lebensräume:
  • 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien ;
  • 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) ;
  • 6430 Feuchte Hochstaudenflur der planaren und montanen bis alpinen Stufe ;
  • 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

[1] Eine gebietsfremde invasive Art ist eine nicht heimische Art, deren willentliche oder zufällige Einführung durch den Menschen auf einem Gebiet Ökosysteme, natürliche Lebensräume und heimische Arten bedroht. Die Folge sind negative ökologische, wirtschaftliche und gesundheitliche Konsequenzen.

Im Naturschutzgebiet Neuhof-Illkirch befinden sich etwa 20 ha offene Lebensräume.